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Die Sache mit der Wahrheit
31. Januar 2021Wie sag Ich’s meinem Kinde?
Viele Adoptiveltern beschäftigen sich mit der schwierigen Frage, wie sie ihren Kindern erklären sollen, dass sie adoptiert sind und wann der beste Zeitpunkt dafür ist.
Sie sind sich unsicher, wie das Kind reagieren wird, wissen nicht genau was sie sagen sollen und warten Tag für Tag auf den passenden Moment. Manchmal Jahre lang. Viele haben aber auch gar keine wirklichen Informationen oder haben sich aus persönlichen Gründen dagegen entschieden.
Manche Eltern möchten warten, bis das Kind anfängt zu fragen, andere, bis es älter ist und schon ein bisschen mehr versteht und wieder andere lesen Bilderbücher mit Metaphern von Familien- und Tiergeschichten, in der Hoffnung, das Kind bekommt die Transferleistung zu sich und seiner eigenen Geschichte damit hin. Es ist nachvollziehbar, dass es erst mal einfacher scheint, nicht selbst erzählen und nach den richtigen Worten suchen zu müssen und es hinterlässt zumindest den Eindruck, damit offen umgegangen zu sein.
Durch meine Erfahrung in der Arbeit mit mittlerweile sehr vielen adoptierten Menschen darf ich sagen, dass die einzig richtige Entscheidung dazu ist, dem Kind von Anfang an, ganz offen und ohne zurückgehaltene Details, seine ganz eigene, individuelle Geschichte zu erzählen und im Vorfeld dafür zu sorgen, dass man die nötigen Informationen dazu auch zur Verfügung hat. Alles andere hat meist schwere, nicht abzuschätzende Konsequenzen, die alle Beteiligten sehr belasten und das Familienleben unnötig erschweren oder gar zerstören können.
Seien Sie am besten vom ersten Tag an ehrlich. Bei der Aufklärung spielt es überhaupt keine Rolle, wie alt das Kind bei der Adoption ist und ob es bereits verstehen kann was ihm erzählt wird. Es geht nicht um die Worte, die es hört, sondern um die Haltung der Eltern. Wie gehen Sie selbst mit der Geschichte des Kindes um? Das Kind überprüft mit seinem angeborenen Detektor, ob das was gesagt wird, auch mit dem übereinstimmt, was gleichzeitig non verbal transportiert wird.
Es achtet genau auf Unsicherheiten, Anspannung, Nervosität, Angst oder Aggression und reagiert dabei wie ein Spiegel. Was Eltern eigentlich tun, wenn sie ihr Kind aufklären ist, dass sie üben, selbst damit in Frieden zu sein und dies auch unmissverständlich zu transportieren, damit das Kind sich in Sicherheit fühlen kann. Die Selbstsicherheit des Kindes wird also damit trainiert und stabilisiert und bietet damit eine feste Basis für ein Leben in einer Familie in der es mit seiner Geschichte keine Heimlichkeiten erspüren und herausfinden muss und einen völlig selbstverständlichen Umgang damit von seinen Eltern erlernen kann. Diesen kann es dann auch ohne Probleme nach aussen weiter stabil vertreten.
Ist das nicht ein sehr lohnenswertes Ziel?
Wenn Sie sich unsicher sind oder Unterstützung bei der Aufklärung Ihres Kindes wünschen, bin ich gern für Sie da.
Ihre Frage ist willkommen
- Sie sind adoptiert oder Eltern eines adoptierten Kindes? Sie wünschen sich Hilfe im Umgang mit Problemen oder bei einem nächsten gemeinsamen Schritt? Ich bin so gerne für Sie und Ihr Anliegen da.